31 Jahre lang war Uwe Seyfang im Vorstand des Leichtathletikkreises. Jetzt übergibt er sein Amt an Thomas Mürder.

Seit seiner Jugend hat sich Uwe Seyfang dem Sport und insbesondere der Leichtathletik verschrieben. Bereits als achtjähriger Steppke trat der Dürnauer, der heutigen beim Kreistag nach 15 Jahren sein Amt als Vorsitzender des Leichtathletikkreises abgibt, der Turnerschaft Göppingen bei, über das Kinderturnen kam Seyfang zur Leichtathletik.

„Ich war nie ein guter Leichtathlet, eher ein Mitläufer“, erzählt Seyfang, „aber es war eine schöne Jugendzeit. Damals waren wir im Verein noch eine Gemeinschaft. Jeder hat jeden angefeuert.“ Seine Spezialdisziplin war der Mittelstreckenlauf. In der A-Jugend stand er einst Seit’ an Seit’ an der Startlinie mit Karl Eyerkaufer, der später mehrere Male über die 1500-Meter-Strecke Deutscher Meister im Freien, in der Halle und im Wald wurde.

Parallel dazu spielte Seyfang in der Basketball-Mannschaft der Turnerschaft. Ein paar Mal lief er auch für die württembergische A-Jugend-Auswahl auf. Später, im Aktivenbereich, ging Seyfang mit den Singer-Brüdern Erwin und Horst auf Korbjagd. „Wenn die Frisch-Auf-Handballer nicht aktiv waren, haben die Singers bei uns Basketball gespielt“, erinnert sich Seyfang, „ich habe mir damals mit Horst das Trikot geteilt. Bei uns hatten nur die Stammspieler ein eigenes Trikot.“

uwe seyfang historischUwe Seyfang (rechts) übergibt Zehnkampf-Weltmeister Dan O’Brien ein Modell seines neuen Wagens.
Bei der WM im Jahre 1993 in Stuttgart erhielten alle Sieger als Prämie ein Auto. © Foto: Privat

Aus beruflichen Gründen spielte der Sport später nur noch eine untergeordnete Rolle bei Seyfang, der als Vertriebsmitarbeiter bei Daimler-Benz die Welt bereiste und in insgesamt 30 verschiedenen Ländern beschäftigt war. Erst als seine Tochter in den 80er Jahren beim TSV Heiningen mit der Leichtathletik begann, rückte der Sport bei Uwe Seyfang wieder in den Vordergrund. „Im Verein habe ich damals viel organisiert und die Trainerin unterstützt. So bin ich wieder in die Leichtathletik reingerutscht.“ Und blieb bis heute dabei. 1988 wurde er in den Kreisvorstand gewählt. Seyfang übernahm das Amt des Statistikers. „Damals musste man die Ergebnisse der Sportler mit Bleistift auf einer Karteikarte eintragen. Wenn sich der Athlet dann verbessert hatte, wurde das Ergebnis ausradiert und das neue notiert“, gibt Seyfang einen Einblick in die mühsame Anfangsphase seiner Statistikerzeit. Heute laufe natürlich alles über den Computer.

Sein „absolutes Highlight“ erlebte Seyfang bei der WM 1993 in Stuttgart, als er im Auftrag von Daimler-Benz den neuen Weltmeistern jeweils eine nagelneue C-Klasse überreichte – mit symbolischer Schlüsselübergabe und Modellauto.

Jetzt zieht sich der Vorsitzende aus der vordersten Front zurück. „Das hat vor allem gesundheitliche Gründe. Man merkt nach 15 Jahren, dass man ausgebrannt ist“, erklärt er, „außerdem kann ich mich jetzt wieder intensiver dem Gralglas-Museum widmen, das ich mit­betreue.“

Seyfangs Nachfolger ist gleichzeitig sein Vorgänger: Der ehemalige Polizeipräsident Thomas Mürder war bereits von 1992 bis 2004 Vorsitzender des Leichtathletikkreises. Sein Stellvertreter hieß damals Uwe Seyfang. „Wir waren damals ein richtig gutes Team“, erinnert sich Seyfang. „Mürder hat in seinen zwölf Jahren Amtszeit bewiesen, dass er es drauf hat.“ Lange hielt Seyfang Ausschau nach einem Nachfolger, berichtet er. Als Mürder in Pension ging und dadurch wieder mehr Zeit hatte, war der richtige Zeitpunkt für den Stabwechsel gekommen. „Ich musste die Chance wahrnehmen, langfristig nach dem richtigen Mann zu greifen. Und das ist zweifellos Thomas Mürder“, erklärt der scheidende Vorsitzende.

Dass Seyfang nach seinem Rück­­zug nicht langweilig wird, dafür sorgen seine drei Enkelsöhne, die ebenfalls Leichtathleten sind. So wird die Leichtathletik-Tradition in der Familie fortgesetzt.

 

 Dieser Bericht erschien am 25.01.2019 zuerst in der Logo SWP 200 trans und in der NWZ/GZ