Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften U20 und den Winterwurfmeisterschaften U18 / U20 gab es am Wochenende in Sindelfingen für Oskar Neudeck, LG Filstal, im Speerwerfen U18 etwas überraschend einen Titel.

Seit sich nämlich Oskar im Herbst letzten Jahres dafür entschieden hat, seinen sportlichen Fokus auf Handball zu legen, hat er praktisch kein Leichtathletiktraining mit dem Speer mehr durchgeführt. Dass er trotzdem über eine außergewöhnliche Wurfkraft verfügt, bewies er mit einem superstarken Wettkampf. Gleich im ersten Versuch landete der 700 Gramm schwere Speer bei 63,33 Metern. 

Nur Leon Yannik Zein aus Düsseldorf war im Vorkampf da mit einem Wurf von über 64 Meter besser. Im vierten Versuch konnte sich Oskar aber nochmals auf die von ihm noch nie erzielte Weite von 65,98 Metern verbessern, die keiner der Konkurrenten mehr überbieten konnte. So holte der Zwillingsbruder von Felix Neudeck nach dessen Siebenkampftitel von vor drei Wochen in Halle/Saale schon die zweite Goldmedaille in diesem Jahr in die Familie. Felix wurde bei unangenehm kalten Temperaturen in diesem Wettbewerb mit 49,74 Metern Neunter. Oskar wird nach eigenen Aussagen in der Saison 2019 einige Speerwurfwettkämpfe bestreiten, sich sonst aber auf den Einsatz in der A-Jugend-Mannschaft von Frisch-Auf Göppingen freuen.

Ebenfalls in blendender Verfassung zeigte sich LG-Filstalathlet Fabian Brummer beim Stabhochsprung U20. Mit der neuen persönlichen Bestleistung von 4,90 Metern holte er sich höhengleich mit Silbermedaillengewinner Joshua Fadire von der LG Bünde / Löhne die Bronzemedaille. Fabian schaffte diese Höhe auch im ersten Versuch, hatte aber zuvor einige Fehlversuche mehr aufzuweisen. Sieger in dem spannenden Dreikampf wurde schließlich Constantin Rutsch von der LG Olympia Dortmund, der als Einziger die Fünfmetermarke knacken konnte. Der U20 Teamkollege von Fabian, Jannis Keller, warf in der Winterwurfserie den 800 Gramm Speer 47,15 Meter weit und platzierte sich damit auf Rang sechzehn.
Mia Herrmann (Jahrgang 2003) ging über 60 Meter gegen die zum Teil drei Jahre ältere Konkurrenz an den Start. Sie konnte im Vorlauf mit 7,80 Sekunden erneut ihre Bestmarke egalisieren, damit aber keine Qualifikation für die Zwischenläufe erreichen. So blieb ihr Rang 29 unter 79 Teilnehmerinnen. In ihrem Jahrgang war sie die drittbeste Zeit gelaufen. Zusammen mit ihren ebenfalls noch jungen Sprintkolleginnen Clairline Liebl (Jahrgang 2003), Lina-Sophie Hommel (2002) und Mara Mauser (2003) schaffte sie in der 4x200m-Staffel noch einen zweiundzwanzigsten Platz in 1:46,78 Minuten.

Damit war das LG Filstal-Quartett fünftbestes Team aus Württemberg. Die stärkste Staffel stellte der TV Wattenscheid. Als Vorlaufschnellste siegten die Wattenscheiderinnen auch im Finale am Sonntag, sie brauchten als klare Siegerinnen für die vier Hallenrunden 1:38,73 Minuten.
Am Sonntag startete Mia Herrmann auch noch über 200 Meter, wo sie im neunten von zehn Vorläufen mit 25,30 Sekunden erneut Bestzeit lief. Für den Einzug in einen der zwei Finalläufe hätte sie allerdings noch 26 Hundertstel schneller sein müssen. So erreichte sie Rang 17 im Gesamtklassement.

 Dieser Bericht erschien am 25.02.2019 gekürzt in der Logo SWP 200 trans