Mit zweimal Gold und einmal Silber wurde Katinka Urbaniak (LG Filstal) bei den Deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften in Thüringen zur erfolgreichsten Athletin und Wurfkönigin von Jena.

Bereits am Freitagvormittag musste Katinka Urbaniak im Kugelstoßring ihrer Favoritenrolle gerecht werden, mit 15,15 Metern war die Dritte der U18-Weltmeisterschaft mit deutlichem Abstand vor Sarah Mesloh aus Bad Ems (14,13) an die Spitze der Meldeliste gesetzt. Im Vorjahr in Ulm musste die 17-Jährige den nationalen Titel noch der Mannheimerin Shanice Craft überlassen, diesmal war ihre Klasse aber nicht zu überbieten, die sie überlegen demonstrierte. Bereits im zweiten Durchgang hatte Katinka Urbaniak mit 14,91 Meter die Weite erreicht, mit der sie sich den nationalen Titel holte. Vier ihrer gültigen Versuche hätten zum Sieg gereicht. Die Freude war groß: "Ich bin zufrieden mit dem Meistertitel, das ist das, was ich wollte", jubelte die Siegerin beim Interview. Die weiteren Medaillenplätze gingen an die Leipzigerin Annie Wendländer (13,50 m) und Christina Krebs von der SG Langenfeld (13).
Dann kam die Überraschung im Speerwurf, den U18-Weltmeisterin Christin Hussong (TV Thaleischweiler) mit 55,52 Meter dominierte. Eine starke Stunde nach deren Wurf ging Katinka Urbaniak im Kampf um Silber als Glückliche hervor, nachdem sie sich mit dem letzten Versuch auf 49,28 Meter von Platz sieben auf zwei vorgekämpft hatte und der Leverkusenerin Dana Bergrath (47,80 m) nur Bronze überließ. Kreis-Wettkampfwart Roland Mäußnest jubelt mit: "Das ist genial, denn die persönliche Bestleistung von Katinka bedeutet gleichzeitig württembergischer Rekord", freute sich der Filstal-Trainer. Das kuriose am Erfolg: Katinka hatte bei der Vorbereitung auf die Meisterschaft nur einmal mit dem Speer trainiert.

"Überhaupt nicht zufrieden" erklärte sich Katinka mit ihrer Diskusleistung, die ihr mit 43,68 Meter das zweite Gold brachte, aber weit unter ihren Erwartungen lag. Angereist als Jahresbeste mit einer Weite von 50,89 Metern hatte die U18-WM-Siebte auch in Jena die 50-Meter-Marke angepeilt. Nachdem sie in den ersten drei Würfen schwer in den Wettkampf gefunden hatte, katapultierte sie im fünften Durchgang den Diskus auf die Siegweite und sicherte sich vor Katharina Mähring (Unterländer LG) den Titel, die mit ihrem letzten Wurf auf 43,22 Meter noch einmal knapp an die Böhmenkircherin herankam.

Nicht zu ihrem Wettkampf im Kugelstoßen fand Katinkas sonst siegreiche Schwester, U20-Europameisterin Lena Urbaniak. Durch äußere Umstände unkonzentriert und vom Wettbewerb abgelenkt, musste sich die hohe Favoritin im nationalen A-Jugendvergleich diesmal mit Bronze bei 15,66 m zufrieden geben und die vorderen Ränge den U20-Europaschafts-Konkurrentinnen Kristin Zaumsegel von TUS Jena (16,07) und Anna Rüh vom SC Neubrandenburg (15,94) überlassen. Mit dem Diskus erkämpfte sich die Böhmenkircherin mit 47,63 Metern den sechsten Platz.

Ein großer Erfolg gelang dem Filstäler Jakob Köhler-Baumann mit dem Gewinn der Bronzemedaille mit 4,95 Metern im Stabhochsprung der A-Jugend.

Platz fünf im Hochsprung der B-Jugend erreichte LGF-Athletin Rebecca Rapp mit 1,71 Meter. Über 110 m Hürden starteten Mareike Arndt (A-Jugend) und Jan Steegmaier (B-Jugend) im roten Filstal-Trikot. Ihre Zeiten von 14,92 und 15,32 in den Vorläufen reichten aber nicht zum Weiterkommen. Die LG-Filstal-Staffel mit Sina Fronmüller, Maria Herbinger, Lea Ströhlen und Mareike Arndt lief mit 49,66 Sekunden eine gute Zeit, schied aber ebenfalls im Vorlauf aus.